In der Kategorie Übungen & Impulse teile ich mit dir Übungen in der Natur und gebe Impulse zu den Themen Achtsamkeit, Resilienz und Mindset. Diese kannst du selbst in der Natur ausprobieren oder als Anregung lesen und mit in deinen Alltag nehmen.
Und-Technik 1 und Und-Technik 2 (nach Michael Huppertz und Verena Schataneck) sind zwei sehr einfache, aber unglaublich wertvolle Methoden, die ich sowohl gerne alleine als auch mit meinen Kund:innen anwende. In diesem Beitrag erfährst du zunächst wozu Und-Techniken dienen. Nach der Anleitung der Und-Technik 2 für mehr Offenheit und weite Achtsamkeit erkläre ich dir weshalb sie nicht mit Ablenkung zu verwechseln ist. Und ich gebe dir eine Anregung für den Transfer der Technik in den Alltag.
Wozu Und-Techniken?
Achtsamkeit geschieht im Hier und Jetzt, in der Gegenwart, denn das ist die einzige Zeit, in der wir leben. Wir neigen aber sehr häufig dazu mit unseren Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft zu sein. Doch während du grübelst, dir Sorgen machst oder auch wenn du interessante Pläne schmiedest, bist du nicht in der Gegenwart. Deine Aufmerksamkeit ist dann nicht bei den Naturphänomenen um dich herum und nicht bei deinem Naturerleben in Form von Sinneswahrnehmungen und Körperempfindungen in diesem Moment.
Und-Techniken helfen dabei in der Gegenwart zu bleiben, wieder zur Gegenwart zurückzukehren oder deine Erfahrungen in der Gegenwart zu erweitern. Sie sind sehr einfach in der Durchführung und unterstützen gleichzeitig die bewertungsfreie, akzeptierende Haltung der Achtsamkeit.
Anleitung der Und-Technik für mehr Offenheit
Suche dir einen Ort in der Natur, an dem du ungestört bist und lass deinen Blick entspannt und weich werden. D.h. beobachte nichts konkret, sondern lass alle Eindrücke zu.
Alle optischen Eindrücke, deine Körperhaltung insgesamt, deine Atmung, deine Gefühle und Gedanken.
Drängt sich etwas immer wieder in deinen Fokus – ein Problem, Grübeln, Körperspannungen, etc. – nutze ein „und“, um in die weite Achtsamkeit zurückzukommen und wieder offen für die aktuelle Situation zu werden.
„Und was geschieht gerade noch?“
Erweitere damit deine Gegenwart.
Der Vorteil der „Und-Technik“ für mehr Offenheit gegenüber Ablenkung
Die Und-Technik der Offenheit ist nicht mit Ablenkung zu verwechseln. „Und was geschieht gerade noch?“ hilft in der Gegenwart zu bleiben. Bei Ablenkung bildet man einen anderen neuen Fokus und bekämpft ungewollte Gedanken. Das hat nichts mit Achtsamkeit zu tun und kann sehr anstrengend sein.
Anregung zum Transfer in den Alltag
Die Und-Technik für mehr Offenheit und weite Achtsamkeit lässt sich wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst wesentlich einfacher in der Natur durchführen als in einem geschlossenen Raum. Die äußeren Eindrücke sind einfach viel stärker vorhanden und mentale Prozesse rücken ohne viel Anstrengung leichter in den Hintergrund. Das Gefühle des „In-der-Welt-Seins“ durch die Erlebnisse in der Natur können häufig wiederkehrende, oft belastenden Gedanken unterbrechen.
Nach einer gewissen Übungspraxis der weiten Achtsamkeit in der Natur lässt sich diese auch leichter in den Alltag integrieren.
Sobald etwas zu stark in deinen Fokus rückt, du immer wiederkehrende belastende Gedanken wahrnimmst, frage dich
„Und was ist gerade noch in der Situation?“
Probiere es aus und teile gerne deine Erfahrungen mit mir.